28. März 2015

August 1915



Ein paar der Stationen im August 1915. Insgesamt wurden etwa 300 km zurückgelegt.


Sonntag, 1. August
Nachmittags abgerückt zur Fähre südlich Kamionka über den Narew nach Lipianka. Traf hier mit dem ganzen Zug zusammen.

Montag, 2. August
In Lipianka.

Dienstag, 3. August
Abends ½ 8 Uhr Marsch nach Kamionka. Hier Leitungsbau nach Kortschaki. Ankunft gegen  ½ 2 Uhr nachts. Gebaut 4 km.

Mittwoch, 4. August
Morgens gegen 4:00 Uhr Marsch nach Ostrolenka, welches abends vorher genommen war. Im Inneren der Stadt war fast alles niedergebrannt. Baute von hier ostwärts nach Shegun, konnte dabei größtenteils festes Gestänge benutzen.
Gebaut 7 km.

Donnerstag, 5. August
In Shegun. Nachmittags mit dem Wachtmeister nach Samohstje gefahren, zu Maczijewski. Abends kam die Nachricht, dass Warschau gefallen ist.

Freitag, 6. August
Gegen Abend nach Samohstje abgerückt.

Sonnabend, 7. August
Früh 2:00 Uhr nach R. gefahren. Von hier über Borowizy nach Rohstki gebaut. Der Divisionsstab kam her. Wurden hier ziemlich stark von russischer, schwerer Artillerie befunkt.   
Gebaut 6 km.

Sonntag, 8. August
Nachmittags abgerückt nach Wulka. Station besetzt.

Montag, 9. August
In Wulka. Nachmittags die Leitung nach Borowizy getrennt und zur dortigen Vermittlung der 83. Infanterie Division gezogen.

Dienstag, 10. August
Gegen Mittag angefangen, die Leitung über Rohski nach Borowizy abzubauen. Nach Rückkehr, noch Abbau der Leitung nach Tscherwin. Hier erhielten wir neue Wagen. (Protzwagen). 
Abgebaut 12 km. 

„Bundesarchiv Bild 101I-316-1160-21A, Italien, Feldhaubitze in Fahrstellung“ von Bundesarchiv, Bild 101I-316-1160-21A / Vack / CC-BY-SA. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 de über Wikimedia Commons - http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Bundesarchiv_Bild_101I-316-1160-21A,_Italien,_Feldhaubitze_in_Fahrstellung.jpg#/media/File:Bundesarchiv_Bild_101I-316-1160-21A,_Italien,_Feldhaubitze_in_Fahrstellung.jpg
Link: Protzwagen (auch Protze) dienten dem Transport von Geschützen.


Mittwoch, 11. August
Früh Pferde empfangen. Nachdem Marsch von Tscherwin über Ostrow, einer Judenstadt, die noch vollkommen ganz war und in der die Geschäfte noch offen waren, in nordöstlicher Richtung nach Ohstroshnoje.

Donnerstag, 12. August
Früh abgerückt nach Gshimaly, später weiter nach L. Tschartosi. Von hier abends gebaut nach Ohsowjetz.    
Gebaut 3 km.

Freitag, 13. August
Früh angefangen mit Bau über Lahsi Dolengi – Sk. Nowy – Perki bis kurz vor Wilkie.
Hier holte uns der Leutnant ein und sagte mir, daß die Leitung jetzt überflüssig sei, da unsere benachbarte 83. Division schon rückwärts Verbindung bis Mazowieck hat.
Baute das angefangene Kabel ab und marschierte nach Mazowieck. Die Stadt war auch noch erhalten und gab es verschiedenes zu kaufen.
Gebaut 8 ½ km.   
Abgebaut ½ km.
 
Sonnabend, 14. August
Vormittags abgerückt über Brzoski Groniki, nach dem Waldrand westlich Brok. Hier Anschaltstation errichtet und den ganzen Tag hier gelegen. Gegen Abend nach Mazury abgerückt, dort Station eingerichtet.

Sonntag, 15. August
Nachdem gestern ein Pferd von mir wegen Brustseuche fortkam, mussten heute noch zwei ausgespannt werden. Nachmittags gebaut nach Jablon Rykacze. Zurückgekehrt nach Mazury.   
Gebaut 3 km.

Montag, 16. August
Früh 3:00 Uhr nach Jablon Rykacze abgerückt, weiter über Rzonce nach Pensy.
Angefangen mit Bauen über Drongi – Pikuty –Staski –Wypuchy bis Swarky, Dort durchverbunden mit der von Trupp Fleischer erbauten Leitung nach Plonka – Kostelnaja.    
Gebaut 10 ½ km.

Dienstag, 17. August
In Plonka – Kostelnaja. Abends kam der Befehl in der Nacht abzurücken.

Mittwoch, 18. August
Wielke mußte mit einem Fahrer nach Roschki fahren, um 18 KM Kabel zu empfangen. Nach Rückkehr früh 5:00 Uhr Abmarsch über Swarky – Pietkowo – Topczewo nach Ostrowek.

Donnerstag, 19. August
Früh Marsch über Mierzwin – Malecze nach Borowe, weiter nach Stryjki. Nach längerem Aufenthalt, Bau der Leitung nach Brzescianka.  
Gebaut 4 ½  km.

Freitag, 20. August
Abends die Leitung nach Stryjki abgebaut. Bei strömenden Regen und in der Nacht eine scheußliche Arbeit. In Stryjki mussten die Pferde die ganze Nacht im Freien stehen. Wir konnten auf Station etwas schlafen. Da aber die Fenster und die Türen fehlten, war es ziemlich kalt und zugig.   
Gebaut 4 ½ km.

Sonnabend, 21. August
Mittags Abmarsch über Augustowo nach Bielsk. Die Strassen waren furchtbar aufgeweicht und matschig. Mußte hier wieder ein Pferd wegen Brustseuche abgeben.

Sonntag, 22. August
Blieben heute ruhig in Bielsk und konnten uns etwas ausruhen.

Montag, 23 August
Früh Marsch nach dem Gut Golowioska, östlich Bielsk. Den Wagen hier zurückgelassen und mit drei Mann zwei Kilometer Leitung gebaut, bis 150 Meter an unseren vordersten Schützengraben. Dann zum Gut zurückgekehrt.
Gebaut 2 km.

Dienstag, 24. August
Liegen heute völlig ruhig in Golowioska.

Mittwoch, 25. August
Vormittags einen Anschluß nach dem Beobachtungsstand im Park gebaut.
Nachmittags von der Wegegabel ein Kilometer, östlich Bielsk gebaut nach Parcewo,
3 ½ km, wieder bis in die vorderen Linien. Ein Mann blieb hier auf Station, wir anderen kehrten zurück nach Golowioska.  
Gebaut 3 ½ km.

Donnerstag, 26. August
Früh angefangen mit dem Abbau der gestern gebauten Leitung. Dann an der Wegegabel auf weiteren Befehl gewartet. Gegen Abend nach Bielsk abgerückt.
    
Freitag, 27. August
Früh neue Pferde empfangen. Unsere Division wird herausgezogen, deshalb Marsch über Bransk nach Dombrowka. In Bransk mußten wir Fingerhut ins Lazarett bringen, da er kurz vorher überfahren wurde.

Sonnabend, 28. August
Marsch über Mazowiek nach Sambrow. In der dortigen Kaserne Quartier bezogen, da niemand in die Stadt durfte, wegen der Cholera-Gefahr. Auf der Station des Artillerie Oberkommando 12 Guse getroffen.

Sonntag, 29. August
Marsch nach Lomza. Hier gibt es wieder einmal einen Schoppen Bier zu kaufen. 

Montag, 30. August
Sollten heute abrücken, blieben aber noch.

Dienstag, 31. August
Vormittags ein Brausebad genommen. Nachmittags ließ ich mich fotografieren, um wenigsten auch ein feldgraues Bild zu haben. Abends mit Maczijewski und Chudziak den Lomzaer Kientopp besucht.

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