Sorgfältig notierte mein Großvater die erhaltenen Pakete. Im Oktober 1915 kommt ein weiteres hinzu. |
Selbst schrieb er auch regelmäßig, diese nicht verwendete Briefmarke ist im Tagebuch erhalten geblieben. |
Freitag, 1. Oktober
Marsch über Gradi – Walathuny nach
Michalischki. Besichtigten die verbrannte und zerstörte Kirche, u.a. die Gruft,
in welcher die alten Särge alle aufgebrochen waren.
Sonnabend, 2. Oktober
Marsch über Bujki – Daunile nach Strunojcie.
Sonntag, 3. Oktober
Marsch von Strunojcie nach Swenzjany, einem
ziemlich sauberen Städtchen, wo es auch etwas zu kaufen gab.
Montag, 4. Oktober
Vormittags Abmarsch in nördlicher Richtung
und gleichzeitig Bau. Hatten zusammen über 5 km gebaut, als die Division eine
andere Marschrichtung erhielt. Wir machten zurück nach Swenzjany und von hier
in östlicher Richtung über Medsjuschany nach Dankschischki. Gebaut 2,5 km.
Dienstag, 5. Oktober
Früh 5:00 Abmarsch über Rojazischky nach
Guntowniki. Von hier Bau nach Tweretsch und weiter zum Divisionsquartier nach
Ostrowez. Langten hier ziemlich spät und müde an. Gebaut 13,5 km.
Mittwoch 6. Oktober
Vormittags die Leitung nach Tweretsch
hochgelegt.
Donnerstag, 7. Oktober
In Ostrowez.
Freitag, 8. Oktober
Der Divisionsstab verlegt heute sein Quartier
nach Pudisne.
Sonnabend, 9. Oktober
Erhielten heute wieder nach langer Zeit Post.
Alles schon 14 Tage unterwegens.
Sonntag, 10. Oktober
Vormittags spazieren geritten nach Tweretsch.
Bekam nachmittags starken Schüttelfrost und mußte mich ins „Bett“ legen.
Montag, 11. Oktober
Lag heute den ganzen Tag lang.
Dienstag, 12. Oktober
Heute wieder aufgestanden, fühlte mich jedoch
noch ziemlich matt.
Mittwoch, 13. Oktober
Wollte heute Nachmittag am nahen Fluß eine
Kahnpartie machen, hatte dabei aber Pech und fiel ins Wasser, da der Kahn
undicht war und voll lief. Im Quartier mußte ich mich vollkommen umziehen.
Donnerstag, 14. Oktober
Nachmittags die Leitung nach Widsy abgebaut
und weiter marschiert über Redsjuny nach Pruta. Abgebaut 7 km.
Freitag, 15. Oktober
Marsch über Rimschany nach Smolwy. Hatten
unterwegs einen feindlichen Fliegerangriff. Drei Bomben wurden geworfen, welche
sehr weit von uns entfernt niedergingen. Von Smolwy erst in östlicher Richtung
auf Berkhof dem Trupp Golding 4 km entgegengebaut. Hernach von Smolwy in
nordwestlicher Richtung noch 4 km gebaut. Kehrten erst nach 12.00 nachmittags
ins Quartier. Gebaut 8 km.
Sonnabend, 16. Oktober
Blieben heute in Smolwy.
Sonntag, 17. Oktober
Vormittags 4 km abgebaut in Richtung
Nowo-Alepandrowsk. Marschierten dann dorthin, empfingen etwas Baugerät und
marschierten über Tschepulischki bis kurz vor Bikuny. Dort in einem
leerstehenden Gehöft übernachtet. Abgebaut 4 km.
Montag, 18. Oktober
Montag, 18. Oktober
Marsch über Rautensen nach Annenhof.
Dienstag, 19. Oktober
Dienstag, 19. Oktober
Blieben heute in Annenhof.
Mittwoch, 20. Oktober
Mußten heute zum Generalkommando des I.
Reservekorps nach Komarischky bauen. Kehrten dann nach Annenhof zurück. Gebaut
5 km.
Donnerstag, 21. Oktober
Donnerstag, 21. Oktober
Blieben heute in Annenhof.
Freitag, 22. Oktober
Sollten heute erst abrücken, blieben aber
doch noch in Annenhof.
Sonnabend, 23. Oktober
Früh 6:00 abgerückt nach Pilitischki. Hier
stand ich mit meinem Trupp verwendungsbereit bis zum Nachmittag. Der gut 3 km
entfernte Schlossberg wurde mit Artillerie sehr stark beschossen, auch 42 cm
und dann später gestürmt. Nachmittags rückt ich dann nach Pury und baute von
hier nach Datscha-Satischje, einem Schloß, welches durch die Beschießung sehr
stark gelitten hatte.
Mußten dann in der Nacht noch nach Illukhst
bauen, von wo wir gegen 11:00 nach Datscha zurückkehrten. In Pilischki das
erste Mal einen Luftkampf beobachtet. Ein russischer, drei deutsche Flieger.
Gebaut 5 km.
Gebaut 5 km.
Sonntag, 24. Oktober
Blieben in Datscha-Satischje. Der Russe
funkte öfters her, doch immer zu kurz. Das Schlachtfeld sieht ziemlich wüst
aus, ein scharfer Kampf hat hier stattgefunden, viele Gefallene liegen umher.
Montag, 25. Oktober
Montag, 25. Oktober
In Datscha-Satischje.
Dienstag, 26. Oktober
In Datscha-Satischje.
Mittwoch, 27. Oktober
Heute ist der erste Schnee gefallen, zwar
sehr wenig, aber es ist doch alles weiß bedeckt. Ritt früh nach Schury zum
Lebensmittelempfang.
Donnerstag, 28. Oktober
Es scheint jetzt so, als ob wir hier wieder
herausgezogen werden.
Freitag, 29. Oktober
Noch in Datscha-Satischje.
Sonnabend, 30. Oktober
Bauten vormittags 9:00 die Leitung nach Puri
ab und marschierten dann über Gekeli – Altgrünwald – Neugrünwald nach
Charlottenhof. Ein sehr beschwerlicher Marsch auf den schlechten Wegen. Blieben
öfters stecken. Trupp Chudziak holte uns erst ein, hatte aber dann das gleiche
Schicksal. Gegenseitig mussten wir uns heraushelfen. Spät abends kamen wir dann
in Charlottenhof an.
Sonntag, 31. Oktober
Vormittags auf dem 2 km entfernten
Gefechtsstand der Division (Höhe 180) Station übernommen.
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