Auf der Baustrecke Stangen ausgefahren und
gesetzt, sowie Querträger angebracht. Unser Führer traf heute hier ein,
Oberleutnant der Reserve Verbücheln, welcher 1913 im Kaisermanöver schon mein
Zugführer war.
Freitag, 2. März
Sind heute mit dem Stangenausfahren fertig
geworden. Einige sind noch zu setzen und dann müssen noch Querträger angebracht
werden. Die Telegraphisten waren ordentlich zufrieden, die jungen Kerls haben
sich nicht schlecht mit den schweren Stangen herumgequält.
Sonnabend, 3. März
Setzten auf unserer Baustrecke die letzten
Stangen, sowie auch die nötigen Anker und Streben.
Sonntag, 4. März
Fingen mit dem Drahtziehen heute an. Es geht
damit noch sehr langsam, da die Telegraphisten noch vollkommen ungeübt, sowohl
im Klettern als auch im Binden, sind. Von der Somme her, ist den ganzen Tag schweres
Artilleriefeuer hörbar.
Montag, 5. März
Die Nacht über hatte es geschneit, so daß
früh beim Antreten alles unter einer Schneedecke lag. Das Drahtziehen in dem
Schneegestöber war auch nicht angenehm.
Dienstag, 6. März
Auf unserer Baustrecke Monceau – Wegegabel
Remis – Assis wurden heut drei Doppelleitungen fertig. Sollten erst alle sechs
Leitungen ziehen, nun brauchen aber nur vier gezogen werden, so daß wir noch
eine Leitung zu ziehen haben.
Mittwoch, 7. März
Ging heute mit siebzehn Mann zur Baustrecke
nach Versigny. Hatte dort noch Löcher zu graben und Stangen zu setzen. Da ich
Fahrer, also alte Leute mitbekam, ging das Stangensetzen sehr schnell. Es ist
doch ein Unterschied zwischen den Alten und den jungen 18jährigen.
Donnerstag, 8. März
Wieder auf der Strecke nach Versigny gewesen.
Stangen gesetzt. Über Nacht ist wieder Schnee gefallen und heute herrscht, bei
starkem Wind, eine ganz gemeine Kälte.
Freitag, 9. März
War wieder mit auf der Strecke nach Versigny.
Ging aber vormittags nach Hause, da noch genügend Unteroffiziere dort waren.
Auch heute schneit es wieder, jedoch ist es nicht ganz so kalt, da es windstill
ist.
Sonnabend, 10. März
Da ich mich am Hacken durchgerieben habe und
dadurch schlecht laufen kann, blieb ich heute vom Bau zu Hause.
Sonntag, 11. März
Marschierte vormittags mit meinem Trupp nach
Versigny, um dort ein kurzes, noch fehlendes Ende der Leitung fertig zu
stellen. Gegen 2:00 Uhr waren wir fertig und marschierten ins Quartier. Das
Wetter ist jetzt ziemlich warm und heut besonders schön, so daß der Schnee fast
verschwunden ist. Es wird jetzt etwas lebhaft in unserer Gegend. Heute sind
Quartiermacher eingetroffen und morgen soll schon neue Einquartierung kommen.
Montag, 12. März
Ein kurzes Stück der Leitung am Wegausgang
nach La Fere fertig gestellt, danach am Gestänge nach Wegegabel Remies – Assis
gearbeitet. Minenwerfer und Artillerie bezog heute in Monceau Quartier. Den
Bewohnern wurde bekannt gegeben, daß sie diesen Ort zu verlassen hätten,
worüber dieselben natürlich sehr jammern.
Dienstag, 13. März
Die vierte Doppelleitung aufder Strecke
Monceau – Wegegabel Remis – Assis heute fertig gestellt. Aus meinem Quartier
soll ich ausziehen, es ist vorgesehen für einen Intendantur Beamten. Vorläufig
bleibe ich aber noch, bis derselbe kommt.
Mittwoch, 14. März
Sollte heute noch zwei Leitungen auf der
gestrigen Baustrecke ziehen. Hatte mit vierzehn Mann gerade angefangen, als
Befehl kam, erst nach Pont à Bucy zu marschieren und dort Leitungen zu ziehen.
Donnerstag, 15. März
Vormittags auf der Strecke Pont à Bucy –
Versigny Leitungen gezogen.
Freitag, 16. März
Fuhr heute über Pont à Bucy – Nuvion à
Chatilon nach Renanzares, um dort Trupp Fromm beim Feldkabelbau zu helfen.
Kehrte nachmittags dann nach Monceau les Leups zurück. Mußte heute aus meinem
Quartier ausziehen und zog zu meinen Trupp.
Sonnabend, 17. März
Auf der Strecke nach Versigny gearbeitet.
Sonntag, 18. März
Auf der Strecke nach Versigny grarbeitet.
Schlachteten uns abends drei Hühner, welche
wir hier gekauft hatten. Waren mit dem Schlachten gerade fertig, als der
Ortskommandant, ein Leutnant von der Infanterie, in unser Quartier kam. Das wir
die Hühner gekauft hatten, glaubte er uns nicht, sondern beschlagnahmte sie und
wir mußten sie sofort zur Ortskommandantur herunterbringen.
Montag, 19. März
Meldete heute den gestrigen Vorfall mit den
Hühnern meinem Oberleutnant. Nachdem er festgestellt hatte, daß wir die Hühner
tatsächlich gekauft hatten, begaben wir uns zum Ortskommandanten. Hier stellte
sich heraus, daß der Ortskommandant die Hühner schon dem Verpflegungsoffizier
übergeben hatte, angeblich damit der Hund des Ortskommandanten nicht dabei
gehe. Gestern Abend um 11:00 Uhr haben wir die Hühner abgeliefert und heute
9:00 Uhr vormittags sind dieselben schon an den Verpflegungsoffizier weiter
gegeben. Unser Oberleutnant wollte die Hühner nun wenigstens für den Zug zurück
haben. Der Ortskommandant konnte nun nicht genau versprechen, ob dies noch
möglich wäre. Aus dem ganzen Verhalten des Ortskommandanten gewann ich die
Überzeugung, daß die Hühner schon längst im Kochtopf der Offiziere gewandert
waren. Das Geld sollen wir ja wieder bekommen. Sonst soll aber alles auf sich
beruhen bleiben. Ein Zeichen, daß da nicht alles richtig gehandhabt wurde.
Der Ortskommandant ist: Leutnant N. N. der 9. oder 10. Kompanie des Landwehr
Infanterie Regimentes 104.
Dienstag, 20. März
Marschierte über Remies nach Assis und zog
dort Leitungen. Da ein sehr starker Wind bei kaltem Wetter, verbunden mit
Schnee und Regen, herrschte, war es ein ganz miserables Arbeiten.
Erhielt heute die 7,50 Mark, für die drei
Hühner. Es ist verwunderlich, wie schnell das ging.
Ein Zeichen dafür, daß da irgend etwas faul
ist.
Mittwoch, 21. März
Blieb heut vom Bau zu Hause, um im Depot zu
arbeiten.
Donnerstag, 22. März
Als wir früh aufstanden, war die Erde wieder
mit einer Schneeschicht bedeckt, welche aber im Laufe des Vormittags, durch die
Einwirkung der Sonne, schwand. Arbeitete auf der Strecke bei Versigny.
Freitag, 23. März
Auch heute morgen lag wieder Schnee.
Arbeitete wieder bei Versigny, wo wir Querträger auszuwechseln hatten.
Nachmittags bekam ich plötzlich den Befehl
nach Remies abzurücken, um dort einen Anschluß für die Ortskommandatur zu
bauen. Marschierte gegen 7:00 Uhr abends ab und erhielt in Remies ein
tadelloses Quartier, mit dem ganzen Trupp zusammen.
Sonnabend, 24. März
Fällte mit meinen Leuten heute Stangen für
den Permanent Bau.
Sonntag, 25. März
Auch heute wieder Stangen gefällt. Bei dem
schönen Wetter eine ganz angenehme Arbeit.
Nachmittags kam die Nachricht, daß ich mich
zum Abrücken bereit halten sollte, da unser Doppelzug fort soll. Gegen Abend
kam auch unser Oberleutnant und brachte mir den Abmarschbefehl für morgen früh.
Montag, 26. März
Vormittags 8:00 Uhr marschierte ich mit
meinem Trupp ab, zur Wegegabel Cuvron – Monceau les Leups, wo sich auch die
anderen Trupps einfanden und der ganze Doppelzug gegen ½ 10:00 Uhr versammelt war
und nun über Cuvron nach Crepy marschierte. Bei strömenden Regen waren wir bald
völlig durchnäßt. Jetzt mussten wir erst stundenlang wegen der Quartiere
herumrennen. Keine Quartiere waren für die Trupps zu finden, da fast alles von
dem hier befindlichen General Kommando in Beschlag belegt war. In eine ganz
saumäßige Bude zog ich mit meinem Trupp und kam endlich abends ½ 11:00 Uhr zur
Ruhe.
Dienstag, 27. März
Sollten eine Feldkabeldoppelleitung nach
Cessières bauen. Marschierten deshalb alle vier Trupps unseres Zuges nach Bucy
les Cerny, von wo zwei Trupps nach Cessières bauten, während ich mit Trupp
Albrecht nach Crepy zurück baute. Kamen heute bis zur Zuckerfabrik südlich
Crepy.
Mittwoch, 28. März
Stellten heute unsere Leitungen fertig, auch
die beiden anderen Trupps wurden mit ihrer Strecke fertig.
Donnerstag, 29.März
Fuhren früh mit Autos über Bucy les Cerny –
Cessières durch Suzy, von wo wir in Richtung Cessières an einem bestehenden
Gestänge, eine Leitung zogen. Mußten den ganzen Tag im Regen arbeiten und kamen
völlig durchnäßt ins Quartier.
Freitag, 30. März
Fuhren auch heute wieder nach Suzy, um im
Walde östlich davon Stangen zu fällen und circa 1 ½ Kilometer Gestänge zu
setzen. Zeitweise war Regen und auch Hagel.
Sonnabend, 31. März
Fuhren per Auto nach unserer gestrigen
Baustelle und setzten Stangen und zogen Leitung bis kurz vor Prémontré.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen