Für die Strecke von Jelowka über Kupischki (Kupiskis) bis Poniewieze (Panevezys) brauchte der Zug einen ganzen Tag. Alles, um ein paar Ersatzteile zu holen. |
Mittwoch, 1. Dezember
Heute morgen gingen nun die zweiten Urlauber
los. Hoffentlich kann ich in 3 Wochen auch fahren. Vizewachmeister Maczijewki fuhr
auch und übertrug seine Vertretung an Fleischer.
Donnerstag, 2. Dezember
Heute sollen wieder mal auf der Bahn, hinter
Abeli, 2 Züge zusammen gestoßen sein. Ersatzmannschaften kommen heute hier
durch und hatten wir 2 Feldwebel als Einquartierung.
Freitag, 3. Dezember
Abends mußte Fernsprechgerät von Jelowka
abgeholt werden. Bekamen wieder Gäste zur Nacht. Den Vizefeldwebel und Dasbach
vom 1. Infanterieregiment 44.
Sonnabend, 4. Dezember
Heute das Fernsprechgerät an die Infanterie
verteilt.
Sonntag, 5. Dezember
Nichts Besonderes.
Montag, 6. Dezember
Vormittags nach Pastoral gefahren, Post
abholen. Machte eine tadellose Schlittenfahrt.
Dienstag, 7. Dezember
Dienstag, 7. Dezember
Morgen soll ich nach Uziany fahren zum
Ersatzteil-Fernsprech-Depot.
Mittwoch, 8. Dezember
Mittwoch, 8. Dezember
Früh mit Schlitten nach Bhf Jelowka gefahren.
Mußten aber meistens laufen, da stellenweise kein Schnee lag. Auf dem Bhf
mussten wir bis nach 2:00 warten und
konnten dann in einen Güterwagen einsteigen. Nach 4:00 fuhr der Zug aber erst
ab, natürlich in einem verdammt langsamen Tempo. An Schlaf war fast nicht zu
denken, da es zu kalt war.
Donnerstag, 9. Dezember
Früh nach Tagesanbruch kamen wir durch
Kupischki, hielten etliche Stunden und konnten bei den Juden Semmeln und Tee
kaufen. Langsam fuhr der Zug weiter, hin und wieder ein paar Stunden stehen bleibend.
Endlich abends gegen 6:00 langten wir in Poniewieze an. Hatten also zu 126 KM
Bahnfahrt einen guten Tag gebraucht. Gegen 8:00 konnte ich mit Bullemer auf der
Kleinbahn weiterfahren nach Uzjany. Hatten hier wenigstens geheizte Wagen.
Freitag, 10. Dezember
Kurz nach 1:00 nachts langten wir in Uzjany
an und verbrachten die Nacht im Bahnhofsflur. Gegen 8:00 ging ich dann zum
Fernsprechdepot, traf hier Wachmeister Jaserick und nachdem die Sachen empfangen
waren, kehrte ich zum Bahnhof zurück. Die Sachen packten wir auf eine Lore und
konnten so in dem Lokalzug, welcher zum Glück Verspätung hatte, nach Poniewieze
fahren, wo wir abends 9:00 anlangten und im Wartesaal die Nacht verbrachten.
Sonnabend, 11. Dezember
Gefangene Russen mussten unsere Sachen nach
dem Bahnsteig des Hauptbahnhofes bringen. Den ganzen Tag warteten wir bis
abends 7:00, wo wir dieselben endlich in einen Zug verladen konnten. Mit uns
zusammen im Wagen waren noch freiwillige Sanitäter. Dieselben hatten eiserne
Öfen und Strohsäcke mit. Von letzteren gaben sie uns zwei und hatten wir so ein
gutes Nachtlager. Ein Ofen ward auch aufgestellt, so daß wir die Nacht tadellos
schliefen.
Sonntag, 12. Dezember
Die Rückfahrt ist wieder so langweilig wie
die Hinfahrt. Jeden Augenblick steht der Zug, möglichst lange natürlich. Auf
jeder Station muß die Lokomotive Wasser nehmen, das geht auch nicht schnell.
Abends gegen 10:00 waren wir in Abely, wo die Sanitäter ausstiegen, während wir
unserer augenblicklichen Heimat zuschaukelten.
Montag, 13, Dezember
Gegen 1:00 nachts war Jelowka endlich wieder
erreicht. Das Gepäck wurde ausgeladen und blieb zwischen den Gleisen stehen. Zu
Fuß gingen wir beide nach Kumerischky und erreichten unser Quartier gegen 3:00
morgens. Nach ein paar Stunden Schlaf holten wir das Gerät von Jelowka ab.
Dienstag, 14. Dezember
Hatte heute mit der Verteilung des
Fernsprechgeräts zu tun.
Mittwoch, 15. Dezember
Mittwoch, 15. Dezember
Nichts Besonderes.
Donnerstag, 16. Dezember
Morgen will der Leutnant auf Urlaub fahren,
verabschiedete sich heute abend von uns. Merkel erhielt das EK. Ist der reine
Hohn. Als ob nicht andere da sind, als der Bursche.
Freitag, 17. Dezember
Der Leutnant ist abgedampft, mit seinem St.
Merkel. Hoffentlich kann ich auch bald fahren. Es gibt zwischen dem 18.12 und
dem 4.1. nur 18 Tage, inklusive Reise. Deshalb hatte es der Leutnant wohl auch
so eilig abzufahren, da er dadurch 3 Wochen erhält. Unser Urlaub ist ihm
scheinbar ganz gleichgültig. Hauptsache „ER“.
Sonnabend, 18. Dezember
Nichts Besonderes.
Sonntag, 19. Dezember
Kipf soll morgen schon auf Urlaub fahren und
war deshalb heute zum „Entlausen“ in Schödern. Von Hessel kam ein Telegramm an,
daß er in Greitz ins Lazarett ist, wegen Hautentzündung. Die Sache kommt mir
verdammt komisch vor.
Montag, 20. Dezember
Heute fahren wieder 3 Mann auf Urlaub. Ich
fuhr nach Schödern zum Entlausen. Nach langer Zeit wieder mal schön gebadet.
Dienstag, 21. Dezember
Vormittags kam der Wachtmeister zurück vom
Urlaub. Abends führen wir nun ab im Schlitten. Fleischer, Seide und ich. Hatten
die ganze Nacht durchzufahren und langten kurz vor Abgang des Zuges in
Duktschky an.
Mittwoch, 22. Dezember
5:28 vormittags fuhr der Zug pünktlich ab.
Die Wagen waren nicht geheizt. Infolge dessen froren wir sehr. Gegen ½ 10 Uhr
war Wilna erreicht. Hier wurde umgestiegen. Wieder ungeheizte Wagen, in denen
wir über Kowno nach Eydkuhnen fuhren. Hier kamen wir im D-Zug, hatten tadellosen
Platz und saßen von allen Dingen endlich mal warm. Gegen ½ 5 Uhr nachmittags
fuhren wir ab.
Donnerstag, 23. Dezember
Vormittags ½ 8 in Berlin angekommen, tranken
wir erst einen Schoppen und dann ging es nach Hause. Besuchte heute noch Tante
Emilie.
Freitag, 24. Dezember
Heute abend kamen Tante Emilie und Fräulein
Buchholz zur Bescherung her.
Sonnabend, 25. Dezember
Vormittags Weihnachtsfrühschoppen des Vereins
in den Mielersälen. Nachmittags besuchte ich Bürgers und nachher Jahns. Herr
Schulte hat sich gestern verlobt.
Sonntag, 26. Dezember
Nachmittags zu Fräulein Buchholz’ Geburtstag
und abends zu Herrn Schulte gegangen.
Montag 27. Dezember
Vormittags und Nachmittags Berlin angesehen,
mit K. und H. Jänner und K. Kutzner.
Abends zu Lentz gegangen.
Dienstag, 28. Dezember
Abends mal wieder turnen gewesen. Ziemlich
gute Beteiligung. Danach noch etliche Schoppen bei Mattausch genommen.
Mittwoch, 29. Dezember
Abends Bürgers besucht.
Donnerstag, 30. Dezember
Ging abends mal zur Damenabteilung. Nachher
mit Erich Staacks noch ein Glas Bier trinken.
Freitag, 31. Dezember
Nachmittags mit Erich Staacks durch Berlin
geschlendert. Hugo Böhme besucht. Später Gerwing besucht. Abends kamen Tante
Emilie, Fräulein Buchholz, Herr und Frau Gebhardt sowie Fräulein Lux. Bei
Punsch und Pfannkuchen stießen wir auf ein glückliches Neues Jahr an.
Hoffentlich bringt es den Frieden.
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