30. November 2014

April 2015

Mein Großvater mit dem Eisernen Kreuz


Donnerstag, 1. April
Morgens Faltin in den April geschickt. Er war sehr wütend darüber.

Freitag, 2.April
Nach Olzewka gewesen, Pferde bewegen.

Sonnabend, 3. April
Großes Reinemachen zu Ostern.
  
Sonntag, 4. April
Heute Osterfest. Zur Feier des Tages extra gutes Mittag gekocht.

Montag, 5. April
Heute kam der Leutnant her, ritt dann weiter zum Generalkommando nach Lipowitz.

Dienstag, 6. April
Ritt nach Chorzele, um Macziejewski einzuholen, welcher nach Flammberg fuhr. Derselbe mußte noch nach Wielenberg, um Bier zu holen. Abends gegen 7.00 Uhr mußte ich plötzlich nach Olzewka kommen, auch Guse war dort. Dann ging es zu Exzellenz von Falk und erhielten das Eiserne Kreuz. Gegen 11.00 Uhr war ich wieder in Rachnyka. Kurz darauf kam Macziewski , welcher mit seinem Wagen stecken geblieben war und von den ermatteten Pferden nicht mehr herausgezogen wurde.
Schickte meine Pferde und gegen 1.00 Uhr war der Wagen hier, welcher das heiß
ersehnte Bier brachte, welches gerade zur rechten Zeit ankommt.

Mittwoch, 7. April
Feiern nachmittags das „Eiserne“. Das Bier schmeckte tadellos, Münchner Löwenbräu, Die 35 Liter waren zu schnell alle.

Donnerstag, 8. April
Nichts Besonderes.

Freitag, 9. April
Bekamen vom Proviantamt 4 Liter Bier ab, feine Sache, bloß zu wenig.

Sonnabend, 10. März
Nichts Besonderes.

Sonntag, 11. April
Ritt vormittags mit Pigard in den Wald, bei dem herrlichen Wetter ein schöner Spazierritt. Abends auf unseren Hofe, übten wir Freispringen. Masuck auf Urlaub nach Memel gefahren. Bis einschließlich 17. April.

Montag, 12. April
Das Wetter heute umgeschlagen. Richtiges Dreckwetter wieder.

Dienstag, 13. April
Heute kam der Wachtmeister her. Brachte Löhnung und sah alles nach.

Mittwoch, 14. April
Ritten vormittags nach Olzewka. Nachmittags kamen die beiden Ersatzrekruten zu meinem Trupp. Falke und Pliesker.

Donnerstag, 15. April
Der Wachtmeister fuhr heute auf Urlaub. Proviantamt ist jetzt nach Flammberg gekommen. Schade.

Freitag, 16. April
Vormittags nach Lazy geritten, dann über Pruskulenka zurück nach Rachnyka.

Sonnabend, 17. April
Masuck kommt vom Urlaub zurück.

Sonntag, 18. April
Ritten vormittags nach Olzewka. Wollte mit Guse Urlaub einreichen, soll aber jetzt keinen mehr geben. Vorderhandpferd eingetauscht gegen einen Schimmel

Montag, 19. April
Gegen Mittag nach Pruskulenka geritten zum Empfang.

Dienstag, 20. April
Heute baute mein Trupp einen Rundlauf auf dem Hofe. Ein Baumstamm, oben eine Wagenachse eingeschlagen und ein Rad darauf, an welchem die Seile angebunden wurden.

Mittwoch, 21. April
Mittags nach Pruskolenka geritten. Abends kam der Wachtmeister vom Urlaub zurück.

Donnerstag, 22. April
Vormittags nach Olszewka geritten. Mittags kam das 2. Landsturmbatallion Saarbrücken hier an und bezog Quartier.

Freitag, 23. April
Abends spielten die Musiker des Landsturmbatallion.

Sonnabend, 24. April
Legten uns heute einen Garten an.

Sonntag, 25. April
Heute auch etwas am Garten gearbeitet. Mittags spielte die Landsturmkapelle.

Montag, 26. April
Früh rückte das Landsturmbatallion Saarbrücken ab, dafür kam das Landsturmbatallion Danzig her.

Dienstag, 27. April
Vormittags rief der Wachtmeister an, ich sollte nach Olszewka kommen, um Apparate zu reparieren. Kam gegen 10.00 Uhr dort an und hatte bis zum Abend zu tun.

Mittwoch, 28. April
Heute hat Guse Geburtstag. Gratulierte telegraphisch.

Donnerstag, 29. April
Der Wachtmeister war heute zu unseren Kommando nach Lipowitz.

Freitag, 30. April
Erhielt vom Wachtmeister eine Einladung nach Olszenka zu kommen, da Bier da sei.
Auch bestellte Geschirrteile sollten gleichzeitig abgeholt werden. Hatte dabei eine Auseinandersetzung mit ihm, da er einen von mir bestellten Woyllach behielt und mir einen alten dafür gab. Aus Ärger darüber erhielt mein Trupp kein Bier. Guse blieb zum Abend nicht da, ich wollte auch nicht bleiben. Da aber der Wachtmeister zuredete, wollte ich es nicht auf die Spitze treiben und blieb dort. Maczijewski machte mit seiner „Kapelle“ Musik, oder richtiger gesagt Radau. Doch wollte keine richtige Stimmung aufkommen. Nicht mal die Albernheiten von Maczijewski konnten dem abhelfen. Es wurde wohl gelacht, besonders durch das Glühen seiner Nase, hervorgerufen durch eine hineingesteckte Taschenlampenbirne, aber Stimmung fehlte doch.
 

Ende Buch 1
Von August 1914 bis April 1915 reichte das erste Tagebuch.





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