Montag, 1. Oktober 1917
Vormittags Unterricht und Stationieren.
Nachmittags Exerzieren und Löhnungsappell.
Dienstag, 2. Oktober
Vormittags Unterricht und Vorübungen zum
Permanentbau. Nachmittags sollte erst Exerzieren sein. Stattdessen gingen wir
aber Bohnensammeln.
Mittwoch, 3. Oktober
Vormittags war Stationieren, nachmittags
Einzelverrichtungen am Bauwagen.
Abends waren Albrecht, Tepper, Lühring und
ich zum Kino in Cohartille.
Donnerstag, 4. Oktober
Hatten wieder Kabelbau mit Fahrzeugen und
zwar hatte ich nach Bois les Pargny zu bauen.
(circa 5 ½ Kilometer ) Konnte aber nur drei
Kilometer bauen, da das übrige Gelände wegen Artillerie Scharfschießen gesperrt
war.
Freitag, 5. Oktober
Vormittags war Stationsdienst. Nachmittags
war Exerzieren.
Sonnabend, 6. Oktober
Hatten heute wieder einen Übungsmarsch. Bei
kalten, regnerischen Wetter marschierten wir über Dercy – Erlon – Voyenne –
Toulis die Chaussee Marle – Laon entlang, bogen nach Barenton ab und von dort
nach Mortiers.
Etwa 16-20 km wird der Übungsmarsch gedauert haben, wenn man heutige Routen zugrunde legt. |
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Sonntag, 7. Oktober
Vormittags war Appell und anschließend
Kirchgang. Nachmittags war dienstfrei, aber durch den andauernden Regen war man
gezwungen im Quartier zu bleiben.
Montag, 8. Oktober
Die Mannschaften gingen zum Bau. Kabelgräben
für die Hundingstellung ausheben. Ich konnte mit Tepper hier bleiben und so
benutzten wir die Gelegenheit, uns vormittags Äpfel zu besorgen, während wir
nachmittags nach Cressy gingen.
Die Hundingstellung war eine Verteidigungslinie südlich des Flusses Marle, die allerdings erst im Oktober 1918 zu Geltung kam.
Die Hundingstellung war eine Verteidigungslinie südlich des Flusses Marle, die allerdings erst im Oktober 1918 zu Geltung kam.
Dienstag, 9. Oktober
War heute mit zur Baustrecke, welche sich
zwischen Chalandry und Barenton Cel. befindet.
Die Mannschaften haben Akkord, das heißt, wer
seinen Graben 6 Meter lang, 1 Meter tief und 50 cm breit gegraben hat, kann
nach Hause gehen. Da alles Kreideboden ist, muß sich ein jeder heran
halten.
Mittwoch, 10. Oktober
Mit sechs Mann war ich heute weiter nach
Barrenton Cel. zu und verlegte Bleikabel in einen 3,50 Meter tiefen Graben, der von gefangenen
Russen ausgehoben wird. Es ist alles Kreidefelsen und so müssen wir deshalb
erst eine Schicht von 20 cm Sand einwerfen, um die sechs Bleikabel
hineinzulegen. Darauf wieder 20 cm Sand und dann kommt der zuerst ausgehobene
Mutterboden (eine Schicht von etwa ½ Meter) darauf und darnach die
Kalksteinstücke. Den Sand müssen wir erst zwei Kilometer anfahren, so daß das
Verlegen ziemlich langsam voran geht.
Donnerstag, 11. Oktober
Heute Bleikabel weiter verlegt. Es ist jetzt
ein schauderhaftes Wetter, sehr kalt und abwechselnd Regen, zum Krankwerden.
Freitag, 12. Oktober
Da ich heute Unteroffizier vom Dienst bin,
brauche ich nicht mit zur Baustrecke. Gott sei Dank, denn von morgens an
regnete es ununterbrochen den ganzen Tag. Per Rad fuhr ich mal nach Cressy
hinüber, meine Uhr zu holen, die ich dort zu einem Uhrmacher gab. Dieselbe war
aber noch nicht fertig und so muß ich noch einmal hinüber.
Sonnabend, 13. Oktober
Wieder mit sechs Mann Bleikabel weiter
verlegt. Nach Rückkehr fuhr ich nach Cressy, meine Uhr abzuholen.
Sonntag, 14. Oktober
Bei schönem Wetter verlebten wir den Sonntag
recht eintönig. Dienst war nicht, außer einem Appell um 12:00 Uhr.
Montag, 15. Oktober
Auf der alten Baustrecke weiter Bleikabel
verlegt. Nach der Rückkehr mußte ich wieder zum Uhrmacher nach Cressy, da
meine Uhr nicht nach Wunsch geht.
Dienstag, 16. Oktober
Hatte heute dienstfrei und blieb deshalb „zu
Hause“.
Mittwoch, 17. Oktober
Hatte die Aufsicht beim Graben des
Kabelgrabens, der die 2. Batterie auf Höhe 102 (Chalandry), mit dem Regiment verbindet.
Donnerstag, 18. Oktober
Wieder wie gestern die Aufsicht gehabt.
Freitag, 19. Oktober
Da nur zwei Unteroffiziere zur Baustrecke
mitbrauchten, blieb ich zu Hause , als Unteroffizier vom Dienst. (U. v. D.)
Sonnabend, 20. Oktober
Hatte wieder die Aufsicht beim Graben.
Sonntag, 21. Oktober
Vormittags war Kirchgang. Der Gottesdienst
wurde im Freien abgehalten, da die Kirche mit Verwundeten belegt ist. Da es
schon ordentlich kalt ist, bekam man richtige Eisbeine, bei dem Stehen auf
einem Fleck. Nach der Kirche war noch Appell und nachmittags Löhnungsempfang.
Montag, 22. Oktober
Wieder auf Strecke die Aufsicht beim Graben
gehabt. Die Mannschaften wurden sehr früh fertig mit ihrem Akkord und ich
konnte mit den letzten schon kurz nach 1:00 Uhr nach Mortiers zurückkehren.
Dienstag, 23. Oktober
Sind jetzt schon mit dem Graben bis zum
Regimentsunterstand und haben ihn noch circa 200 Meter als Scheingraben
weiterzuführen. Eine Arbeit, mit der wir heute bequem fertig wurden.
Mittwoch, 24. Oktober
Fingen heute mit dem Ausheben eines neuen
Grabens an. Derselbe beginnt auf Höhe 102, um dann in östlicher Richtung auf
Barenton sur Serre zu gehen.
Unteroffizier Lühring mußte heute in Arrest
spazieren, um die ihn seiner Zeit in Crepy wegen dem Kartoffeldiebstahl
aufgebrummten drei Wochen, abzumachen. Nun sind Tewes und ich noch die beiden
einzigen anwesenden Unteroffiziere.
Donnerstag, 25. Oktober
Heute am neuen Graben weiter gearbeitet. Beim
Hinmarsch bekam ich starke Leibschmerzen und konnte bald nicht mehr mitlaufen.
Dazu herrschte noch ein ordentlicher Sturm mit zeitweisen Regenschauern, daß
ich froh war, als die Arbeitszeit ein Ende hatte. Nach Rückkehr ins Quartier,
legte ich mich auch sogleich zu Bett.
Freitag, 26. Oktober
Blieb heute im Bett liegen. Fühlte mich gegen
Abend auch schon bedeutend wohler, nur noch furchtbar matt.
Sonnabend, 27. Oktober
War heute mit zum Arzt. Derselbe konstatierte
bei mir Grippe. Da ich mich bedeutend besser befinde, kann ich am Montag Dienst
mitmachen.
Sonntag, 28. Oktober
Außer Stiefelappell, war kein Dienst.
Montag, 29. Oktober
War wieder mit auf Strecke und beaufsichtigte
das Graben. Die Nachrichten vom italienischen Kriegsschauplatz lauten immer
günstiger. Die Offensive schreitet rasch vorwärts und bis heute sind schon über
100 000 Gefangene und über 800 Geschütze erbeutet.
Dienstag, 30. Oktober
Mit sechs Mann heute weiter Bleikabel
verlegt, für Arendstationen, in den Graben von Höhe 102 nach Barenton Cel..
Mittwoch, 31. Oktober
Verlegte weiter Bleikabel. Abends fuhr ich
nach Cressy, zur Marketenderei.
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