8. September 2018

Mai 1918




Das fünfte Tagebuch wird am 30. Mai begonnen. Allerdings trägt mein Großvater nicht mehr täglich ein.

Mittwoch, 1. Mai 1918
Vormittags mußte ich mit Leutnant von Lehmann im Auto mitfahren, über La Selve nach Malmaison, zur Besichtigung der neuen Baustrecke. Am Mittag erhielt ich dann Befehl mit meinem Trupp, sowie Trupp Lühring und Trupp Thielemann nach La Malmaison zu marschieren und mich dort einzuquartieren. Marschierte um 3:00 Uhr von Lappion ab und war gegen 7:00 Uhr in La Malmaison.

Donnerstag, 2. Mai
Zog heute am bestehenden Gestänge vom Ostausgang La Malmaison eine Doppelleitung, an der Magnivillers Ferme vorbei bis 2 km westlich Pronvais 
(circa 9 km).

Freitag, 3. Mai
Von Lappion kamen noch zwei Trupps, so daß wir fünf Unteroffiziere und 35 Mann zu dem Permanent-Gestänge zwei Kilometer westlich Pronvais marschierten und von hier eine Feldkabeldoppelleitung zur Fernwarte auf der Pronvaishöhe bauten, welche um 5:00 Uhr fertig war. Abends erhielt ich Befehl nach Lappion zurückzukehren. Marschierte gegen ½ 10 Uhr ab und traf nachts 12:00 Uhr in Lappion ein.  
         

                                   Ende des vierten Tagebuches

                                   Tagebuch  Nummer Fünf


Von Sonnabend den 4. Mai bis Dienstag den 28. Mai 1918 keine Eintragungen vorhanden.

Mittwoch, 29. Mai
Vom Walde 1 Kilometer nördlich Amifontaine, sollten wir ein leichtes Gestänge mit einer Doppelleitung bauen, über Amifontaine-Luvines und weiter in südlicher Richtung. Früh fuhr ich aber erst mit dem Leutnant von Lehmann nach Amifontaine. Ein feindlicher Flieger hatte ein Munitionslager von uns getroffen und dadurch waren alle Leitungen der Station gestört. Ein anderer Zug machte das schon in Ordnung. Setzten Stangen bis südlich der Bahn von Amifontaine und Löcher wurden schon bis kurz vor Invincourt gegraben. Bis 9:00 Uhr mußte gearbeitet werden und abends war alles umsonst, da die Leitungen liegen blieben und wir morgen abrücken.

Donnerstag, 30. Mai
Um 7:00 Uhr marschierte unser Doppelzug von der Frontigny Ferme ab. Ich fuhr mit Leutnant von Lehmann im Auto über La Malmaison Amifontaine – Invincourt. Hinter La Malmaison ging es über die deutschen und die ersten englischen Gräben nach La Villeause Bois – Pontovert nach Roucy. Sollten hier erst Quartier beziehen, als aber der Doppelzug eintraf, hatte sich der Befehl schon geändert. Wir mußten an einem englischen Gestänge drei Doppelleitungen ausbessern. Von Roucy über Vantelay nach Montigny. Kamen bis zur Dunkelheit nur bis ein Kilometer südlich Vantelay und bezog ich hier mit drei Trupps Quartier, während die anderen Trupps nach Vandeuil marschierten.

Freitag, 31. Mai
Bauten am Gestänge weiter bis zur Station in Montigny sur Vesle. Nachmittags fertig. Marschierte dann über Jonchery - Vandeuil nach Serzy et Prin. Kurz vor Serzy et Prin mußte ich noch Unteroffizier Lühring helfen, welcher zwei Doppelleitungen zu dem von uns besetzten Meldekopf in Serzy et Prin zog. In Serzy et Prin mit dem Doppelzug wieder zusammen gewesen. 

Mein Großvater erlebt hier die deutsche Frühjahrsoffensive in Frankreich.  

 



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